Es war schon sehr verwunderlich, dass Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Meino Heyen auf dem Tivoli davon sprach „man werde Alles lückenlos aufdecken“ und „personelle Konsequenzen ziehen“. In einer späteren Pressemitteilung schlug er in dieselbe Kerbe. Was er und der restliche Aufsichtsrat allerdings den Fans im Stadion nicht sagte, wurde kurz drauf -noch während des Spiels (!) – über Radio verkündet: Es wäre Geld da und die Insolvenz vorerst abgewendet.

Die momentane Situation – und das gilt es herauszustellen – ist jedoch nicht aussichtslos. Es liegt neues Geld auf dem Tisch. Ob dies reicht, wird sich in den kommenden Tagen herausstellen. Fakt ist, dass wir es nicht alleine stemmen können. Wir werden viele Beteiligte mit ins Boot nehmen. In den kommenden Tagen werden wir nun intensiv an einer Lösung arbeiten, damit die Gesamtsituation am Ende des Tages noch gut ausgehen wird. (Dr. Meino Heyen, Präsident und Vorsitzender des Aufsichtsrates Alemannia Aachen, nach dem Spiel am 27.10.2012 gegen Wehen Wiesbaden)

Von Dr. Heyen kam kein Wort zur Lage und das die Alemannia über den Berg sei. Zumindest haben mir mehrere Quellen heute bestätigt, dass Geld zusammengetragen wurde und die Insolvenz der Alemannia Aachen GmbH damit vorerst abgewendet ist.

Ob es sich um Spenden oder Darlehen handelt, ob Zinsen zu zahlen sind oder andere Verpflichtungen anfallen, kann nur spekuliert werden. Das REWE den Stadionnamen gekauft hat gilt ebenfalls als „Ente“ und wird wohl bald dementiert werden. Daher ist einfach festhalten: Geld da, Insolvenz noch nicht nächste Woche.

Damit wären wir beim Kern der Entwicklung: Wir Alemannen haben nun etwas mehr Zeit bekommen den Turn- und Sportverein Alemannia Aachen 1900 e.V. mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu retten. Dies muss oberes Ziel sein!

Unter der Präsidentschaft von Dr. Alfred Nachtsheim und Dr. Meino Heyen ist nämlich genau das passiert, was nicht hätte passieren dürfen: Das der Verein bei einer Insolvenz der GmbH ebenfalls Pleite ist.

Dr. Heyen ließ sich nach dem Spiel nicht bei den Fans blicken, die sich vor dem Haupteingang versammelt hatten. Die Polizei wurde in voller Ausrüstung zwischen Business Club und Fans positioniert. Aufgrund einiger Vermummter und gegen die Polizei aggressiven Fans drohte es sogar kurzfristig zu eskalieren. Schade, dass echte Fans nicht ihr Gesicht zeigen wollen und gewaltfrei Forderungen aussprechen können.

Foto: Manfred

Da Stadionsprecher Robert Moonen und kurz Darauf Vizepräsident Helmut Kutsch zu den Fans kamen beruhigte sich die Lage glücklicherweise schnell. Viele Fans zogen dann auch schnell wieder ab (wie auch die Polizei), da Moonen und Kutsch vor allem um Geduld und Zeit baten. Es gehe weiter und es sei nicht das letzte Spiel gewesen. Handfeste Aussagen gabe es aber auch vor den Stadiontoren nicht.

In dem anschließenden Gespräch mit Herrn Kutsch gab ich ihm zu verstehen, dass Aufsichtsrat und Präsidium keinerlei Vertrauen mehr genießen würden und man dringend an der mehr als katastrophalen Außendarstellung arbeiten müsse. Außerdem dürfe Kraemers Rauswurf nicht die letzte und einzige Personalentscheidung gewesen sein. Es geht jetzt weiter um Alles und das geht auch nur mit den Fans. Man erwarte jetzt eine aussagekräftige und schlüssige Erklärung der Alemannia, die auch nicht allzu lange auf sich warten lassen sollte.

Robert Moonen und Helmut Kutsch reden mit den Fans der Alemannia

Foto: Manfred

Ich bin mir seiner Aussagen nicht sicher. Immerhin hatte Herr Kutsch den Mut sich den Fans zu stellen. Sein Engagement und sein Herz für die Alemannia ist unbestritten, aber auch er hat die Alemannia (sowohl GmbH als auch e.V. ) mit in diese Situation kommen lassen.

Die aktuelle Lage wurde mit dem neuen Geld nicht gebessert, sie wurde lediglich aufgeschoben. Wir sterben weiter auf Raten….

Fotohinweis / Bildnachweis: Fotos C by Manfred http://www.flickr.com/photos/herreausa/sets/72157631865311796/with/8128128389/

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