Alemannia_Aachen_Tivoli_Investor_derFriedrichDer 29 Juni rückt näher. Es könnte ein Meilenstein in der Geschichte von Alemannia Aachen werden. Oder auch nicht. Vieles ist einfach noch unklar und die Ultras der Yellow Connection beeindrucken mit einem sachlichen und mehr als wichtigen Flyer. Sie wollen es wohl selber nicht hören, aber sie werden erwachsen und verdienen Gehör und den Dialog auf Augenhöhe. 

Es war eine lange Zeit ruhig um die Ultras in Aachen. Ja, wohltuend ruhig. Statt Gewalt und Pyro waren auch die Ultras in der Regionalliga angekommen. Die harte Linie des neuen Alemannia-Geschäftsführers Skrzypski ging an ihnen nicht vorbei. Die Reaktion: Kreativität und kleine Schritte zurück zum Ursprünglichen: dem Verein. Statt Rauchbomben gab es Choreo mit Farbbeuteln. Sah fantastisch aus – gerne mehr davon in der kommenden Saison!

Ultras vs Fans vorbei?

Ultras neigen dazu sich selber mehr zu feiern als den Verein, den sie anfeuern. Immer wieder zeigten auch die Aachener Ultras Spruchbänder gegen RB Leipzig, befeuerten entsprechende Kommentare – aber bei Diskussionen um die Alemannia hielten sie sich raus. Das Gefühl “Die Ultras machen ja nur ihr eigenes Ding” gab es bei uns “Normalos” und für die Ultras sind wir die spießigen Typen die eh nicht überhall hinfahren und deswegen keine Fans sind.

Ob am 29 Juni überhaupt eine Abstimmung über eine Investorenlösung ansteht ist noch völlig offen. Die Diskussion, was Alemannia (noch) ausmacht ist vielleicht gerade noch wichtiger denn je. Und so verteilten die Ultras einen zweiseitigen Flyer vor dem letzten Heimspiel gegen Viktoria Köln. Ich teile diesen Flyer, da alles was darauf steht richtig ist, sachlich ist und genau das gerade in die Diskussion gehört.

 

Flyer der Ultras Yellow Connection - Klick vergrößert das Bild

Flyer der Ultras Yellow Connection – Klick vergrößert das Bild


1 Kommentar

Franz Wirtz · 21. Mai 2016 um 16:30

Der Sündenfall …

unabhängig davon, wie die anstehende Entscheidung über den Verkauf von Besitzanteilen an einen oder mehrere Investoren ausfällt, haben sich der amtierende Vorstand des Vereins und der Aufsichtsrat der GmbH in jedem Fall für zukünftige Aufgaben bereits selbst disqualifiziert. Wer aus heiterem Himmel, ohne jede Vorwarnung, die Vereinsmitglieder in eine solch angeblich „alternativlose“ und existenzgefährdende Grundsatzdiskussion zwingt, ist schlichtweg ungeeignet. Umso mehr als diese Alternativlosigkeit ausschließlich selbst verschuldet wäre und nur durch eigenes Versagen und mit der daraus resultierenden, schwierigen wirtschaftlichen Situation begründet werden kann. Die aktuell Verantwortlichen hatten ein anspruchsvolles, aber geordnetes Feld übernommen. Sie wussten genau worum es ging, haben allerdings niemals auch nur ansatzweise einen gebotenen Sparkurs versucht und stattdessen, von Anfang an, die Mitglieder getäuscht.

Bei der Alemannia „wedelt der Schwanz mit dem Hund“
Ein möglicher Investor möchte zwar einen Teil der ausgegliederten GmbH erwerben, die Entscheidung darüber liegt allerdings beim Mutterverein, dem ATSV. Warum der Vereinsvorsitzende sich bislang nicht öffentlich zu der aktuellen Diskussion äußert, ist einfach nur beschämend und Ausdruck einer weiteren Fehlbesetzung. Die GmbH wurde 2006 gegründet um den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb auszulagern und den Verein hierdurch zu schützen. Jetzt bringt genau dieser Bereich den Mutterverein trotzdem „in Teufels Küche“ und möchte, sozusagen, dass seine eigene Mutter meistbietend verhökert wird. Echte Fans werden so etwas niemals gutheißen, bestenfalls die lediglich „Fußball-Interessierten“ finden, unter Umständen, Gefallen daran. Unabhängig vom Ausgang der Abstimmung ist diese Spaltung der Mitglieder in zwei Lager, bereits der erste Schaden, der dem Verein hieraus droht und ihn auch zukünftig noch belasten wird.

„Wir versaufen unsrer Oma ihr klein Häuschen“
Bei der momentanen Diskussion in den Foren fällt auf, dass kein einziger Fan die tatsächlichen wirtschaftlichen Grundlagen des Traditionsvereins detailliert kennt. Dies wäre unter normalen Umständen schon äußerst fragwürdig, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass dieser Klub erst vor zwei Jahren eine Insolvenz durchlaufen hat, zeugt dies von einer katastrophalen Informationspolitik. Alle lechzen förmlich nach Informationen und demgegenüber steht eine Vereinsführung, die sich jeden Tag mehr, in der Rolle „des Allmächtigen“ gefällt.

„Ach käm’ doch endlich einer, – ein feiner, – oho …
und klopfte diesem Bolligru im Nu den Po“. Freunde der Augsburger Puppenkiste werden sich erinnern. Einige Freunde der Alemannia hoffen gleichermaßen auf einen Erlöser, müssen sich allerdings aller Konsequenzen bewusst sein, wenn sich der Vorstand des Vereins demnächst ebenso in ein Marionettentheater verwandeln sollte.

PS:
„Der Herr von Bolligru“ aus „Der kleine dicke Ritter“

https://m.youtube.com/watch?v=vw9ENC1pDY8

PPS:
Entstehung des Begriffs Sündenfall​/ Wikipedia

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sündenfall

Der Begriff „Sündenfall“ entstand nach christlichem Verständnis im spätjüdischen 4. Buch Esra. Bereits Paulus hatte im Römerbrief von der ersten Sünde den Tod abgeleitet: „Durch einen einzigen Menschen kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod und auf diese Weise gelangte der Tod zu allen Menschen, weil alle sündigten.“ (Röm 5,12 EU) Esra nimmt dieselbe Ableitung vor und seufzt: „Ach, Adam, was hast du getan! Als du sündigtest, kam dein Fall nicht nur auf dich, sondern auf uns, deine Nachkommen!“ (4. Esra 7,118)

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