Erik Meijer ist den Tränen naheEs war eine reichlich emotionale Woche bei der Alemannia. Fern ab von all dem – ich weilte in Mailand – erfuhr ich von der Beurlaubung des Trainergespanns und Erik Meijers Tränen bei den Stolberger Tivoli Jonge. Ein neuer Trainer ist bis jetzt nicht gefunden und am Sonntag kommt der Tabellenführer. Aber es ist nicht alles schwarz – es ist schwarz-gelb.

Am Dienstag, ich fuhr gerade mit dem Zug nach Cinque Terre, schwitzte wie bekloppt bei 32 Grad und plötzlich ein „Pling“. Eine SMS aus Aachen mit dem schlichten Wortlaut „Hyballa entlassen.“ war eingegangen. Kumpel Thomas, mir gegenübersitzend, registrierte die Info ähnlich wie ich: überrascht.

Peter Hyballa stand auch bei uns kritisch in der Bewertung, allerdings gab es auch einige positive Argumente für seinen Posten als Cheftrainer. Entweder hätte er früher entlassen werden müssen, oder man hätte das Spiel gegen Fürth noch abgewartet, aber, wie sagte der gute Peter selber „Hätte, wenn und aber – alles Rhabarber.“ Hyballa ist Geschichte. Die Spannungen wurden scheinbar einfach zu groß. Als Tabellenletzter ist man letztlich auch nicht mehr so entspannt. Wäre ja auch irgendwie grotesk…

Den Co-Trainer, ich hielt ihn für wesentlich sympathischer, musste ebenfalls seinen Hut nehmen. Ex-Spieler und nun Ex-Trainer Eric van der Luer durfte seinen Spint gleich mit räumen. Meijer begründete die Entscheidung damit, dass beide Trainer Alphatiere seien und dies nun zu unüberbrückbaren Problemen geführt habe.

Erik Meijer, und das fand ich grundsätzlich erst mal richtig gut, gestand sich Fehler ein. Er bewertete seine Leistungen als Niederlage. Was ein Peter Hyballa noch lernen muss, ein kritischer Umgang mit der eigenen Person, machte Meijer sichtlich zu schaffen. In den Bildern auf center.tv war deutlich zu sehen, dass die letzten Tage ihm zugesetzt hatten. Seine sehr emotionale Reaktion unterstrich er mit ein paar kullernden Tränen. Ihm liegen Job und Verein am Herzen – da weint man als Fan mit.

Allerdings hat er eine Entscheidung getroffen. Ob schweren Herzens oder nicht: Er braucht einen neuen Trainer und muss diesen auch bezahlen können. Welche bezahlten Feuerwehrmänner gibt es überhaupt auf dem Markt? Ein Zwiebelportemonnaie vor der Saison und plötzlich Geld für einen neuen Trainer?

Wäre Erik Meijer nicht der Grund für einige der wohl schönsten Alemannia-Momente die ein Jeder von uns im Kopf hat, so müsste er normalerweise gleich seine Tasche mit packen und “Tschöö Tivoli” sagen. Er ist als Sportdirektor noch nicht am Ziel und der Weg, so stellt er nun fest, ist steiniger als Gedacht. Eine Lawine hat die ganze Sache nun noch komplizierter gemacht.

Ich hoffe er packt diese Situation. Für sich und für die Alemannia. Die Alemannia braucht Meijer und er braucht jetzt auch Alemannia. Wenn wir an ihm festhalten, dann sollten wir ihm am Sonntag ein unvergessliches “Erik Meijer!” zurufen und auch den anderen Spielern mal persönliche aufmunterung schenken: “Odonkor ohoho, Odonkor ohohohoho”, “Benjamin Aaaaaauer!” “Stiepermaaaan, Stiepermaaan, Stiepermaaan” wären mal ein Vorschlag.

So oder so gilt: Kopf nicht hängen lassen und da hat der Dirk Hinhuis absolut das richtige Video “geteilt”. Sonntag gibts drei Punkte – ketzt oder nie!

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