Er hat nicht unrecht der Marco in seinem Kommentar auf 7Uhr15.ac! Bernd Büttgens hatte die (ich finde sie auch klasse) Kampagne der Stadt Aachen erwähnt: Ich bin Öcher! Hier bin ich zuhause. Toller Slogan, tolle Aussage und absolute Identifikation – sage auch ich! Marco schrieb in seinem Kommentar nun Folgendes dazu:
Tolle Kampagne!!!
Allerdings habe ich mich heute auf der Demo im Aachener Ostviertel gefragt:
Wo sind eigentlich die ganzen Öcher?
Wo sind die, die ihre Heimat so lieben und allen erzählen, wie toll es hier ist?
Wo sind die, die der Meinung sind, Aachen sei eine Europastadt und im Herzen unseres Kontinents verankert?
Wo sind die, die gerne erzählen, dass Aachen ja eigentlich keine Nazi-Stadt sei und auch noch nie war?Und wo ist die Öcher Penn, wenn man sie mal braucht?
Wo bliivt de Börjerwehr än d’r Öcher Storm?
Wo sind die Alemannen und die AKV’ler?
Wo sind die Pseudo-VIPs aus’m TOP-Magazin, die sich so gerne öffentlich präsentieren?Schade liebe Öcher, 150 Neo-Nazis auf der einen und auf der anderen Seite knapp unter 2000 Gegendemonstranten, da bekommt ja jede Kleinstadt in der Sächsischen Schweiz mehr Leute mobilisiert!
0,8 Prozent der Bevölkerung ist heute gegen rechtsextreme Gewalttäter auf die Straße gegangen, die unseren jüdischen Friedhof, Parteizentralen und den Zeitungsverlag beschmieren, die Familien in Aachen bedrohen, die in der Stadt junge Leute verprügeln und in ihren Wohnungen Sprengsätze bauen. 99,2 Prozent waren verhindert, manche davon sicherlich aus verständlichen Gründen, aber ich bin mir sicher, bei dem schönen Wetter wird man heute nur schwer einen Platz vor einem der tollen Cafés in unserer Innenstadt bekommen haben…
Es gibt auch mal Tage, da muss man sich für seine Stadt schämen.
Wo die Penn war, Öcher Storm, Börjerwehr, die Alemannen, die AKV’ler usw. weiß ich nicht aber als ich als Öcher, Alemanne und Freund des Multikulti muss Dir dazu folgendes mal sagen:
Ich habe diverse (Gegen)Demonstrationen mitgemacht. Bin auf die Straße gegangen um gegen den Einmarsch der US-Truppen im Irak und Afghanistan zu demonstrieren und auch bei Anti-Nazi-Zügen war ich dabay – aber: Ich habe trotzdem eine eher konservative Sicht einiger Dinge. Ich bin ein echt sozialer Mensch aber mit linkspolitischen und teils faschistischen Parolen auf solchen Veranstaltungen kann ich nichts anfangen. Ich möchte gegen Rechts demonstrieren aber nicht für Links. Dies ist aber fast immer der Fall bei solchen Veranstaltungen. Da geht mehr Gefahr durch einige – lange nicht alle – Teilnehmer der Gegendemonstration aus als von dem dummen braunen Pack.
Von den Teilnehmern der Gegendemonstration werden mehr Regeln und Gesetze gebrochen als bei den eigentlich “schlimmen und bösen Nazis”. Sitzblockaden und der Ruf nach einem Verbot solcher Nazi-Aufmärsche sind gegen das Gesetz. Ich will die zwar auch nicht auf der Straße sehen aber wenn ich mich vor die Setze, einen Bahnhof blockiere damit die nicht anreisen können oder mich für ein Versammlungsverbot ausspreche: Ich mache mich dadurch nicht besser!
Solange aber diese Einstellung dort, bei den Gegenveranstaltungen, vorherrschend ist, und Gewalt gegen Polizei ausgeübt wird (das kommt nämlich wie im Bumerang zurück), werde ich mich da nicht blicken lassen. Erst, wenn man wieder gegen Rechts auf die Straße gehen kann, ohne dabei für Links sein zu müssen, wird man mich auch wieder dort antreffen.
2 Kommentare
mservos · 28. September 2010 um 18:26
ja, Recht hast Du… Vor allem die linksradikalen Christen, CDUler, Eurotürk usw. haben sich auch diesmal wieder total daneben benommen… Ist das Dein Ernst oder eine Ausrede?
Friedrich Jeschke · 28. September 2010 um 23:23
Hallo Herr Servos (sofern Sie es denn sind),
ich würde gerne auf Ihren Kommentar eingehen aber werde nicht ganz schlau daraus. Ist es mein Ernst bzw. meine Ausrede, dass sich
haben oder dass mich die “Demo pro Links statt gegen Rechts” ankotzt?