Normalerweise erhält (fast) jeder meiner Artikel eine eigene Kopfgrafik. Ich finde das individuell, passend und nicht 0815. Allerdings passt in diesem Fall die allgemeine, wenn sonst nicht extra erstellte, Grafik mit dem Rathaus. Denn darum herum spielte sich gestern Abend alles ab.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich noch nie eine richtige Führung im Rathaus gemacht habe. Drin gewesen schon öftere male, davor und drum herum unzählige Male aber eine Führung gab es gestern Abend das erste mal. So stand ich neben der echten Büste vom Kaiser Karl (die auf dem Brunnen vor dem Rathaus ist ne Kopie) und erfuhr, dass im Krönungssaal noch nie jemand gekrönt wurde – so jet jeddet nur in Oche – und noch viel mehr. Richtig toll war das. Ich kann nur Jedem raten und empfehlen, auch mal eine Führung in Dom und Rathaus zu machen. Erst recht wenn man ne Öcher Jong ist! Ich habe mir übrigens felsenfest vorgenommen als nächstes der Domgallerie einen Besuch abzustatten. Muss auch phänomenal sein.

Allerdings war es mit der Cooltour noch nicht vorbei. Da die Führung über das Businessportal Xing organisiert wurde und sich die Teilnehmer nicht wirklich kannten, gab es im anliegenden Postwagen noch nen netten Umtrunk und den obligatorischen Visitenkartenaustausch. Das war, wie die Führung (übrigens besten Dank an Frau Rosi Göbbels vom Aachener Tourist Service), echt klasse. Bei lecker Bitburger und tollen Gesprächspartnern vergingen die Stunden wie im Flug.

Aber wie das so ist: so ein Abend geht auch irgendwann einmal zu Ende. Auf dem weg nach Hause musste ich nochmals am Rathaus vorbei. Aber was war da los? Im Halbdunkeln standen ca. 30 Leute singend und pfeifend vor dem Rathaus. Das Ganze kam mir irgenwie spanisch vor – so sangen die nämlich! Waren das Spanier, die jetzt erst die Weltmeisterschaft feierten? ETA-Terroristen? Ich ging mal näher ran und sah eine mexikanische Flagge zwischen drei  Kerlen, die, wie die Mariachi mir Gitarren und Sombrero, vor der Rathaustreppe standen und spielten. Was war da eine tolle Atmosphäre bei den Umstehenden, die teils lauthals mitsangen.

Vor den 3 Amigos erspähte ich einen auf dem Boden liegenden Hut und sah meine Chance! Schwubbe-dii-wupp hatte ich nen Euro reingeworfen. Jetzt ging aber die Lutzi ab! Fritzemann, oder derFriedrich, war in ein janz schönes Fettnäpfchen getreten… Die Meute sprang begeistert umher und ein mir in diesem Moment am nächsten stehende Kerl sagte: Ha! Die haben Dich aber ganz schön aufs Korn genommen! Die feiern hier die zweihundertjährige Unabhängigkeit Mexikos. Am 15.09.1810 wurde die erklärt. Der Hut war nur aus Spaß da. Aber keine Sorge! Ich bin Spanier, ich hätte es auch nicht gewusst. Asue….

Beeindruckt und  sogar tief bewegt ging ich nach Hause. Feierten doch nette Leute das Jubiläum ihrer Freiheit und Unabhängigkeit in Aachen vor dem wunderschönen Rathaus, über das ich an diesem Abend so viel neues Historisches erfahren hatte. Ich glaube es kann doch kein schöneres Geschenk für einen Öcher und Aachen selber geben, als diese Wertschätzung der feiernden Mexikaner. Denen sollte man den Karlspreis verleihen – umgehend!

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