Es war eine lange Mitgliederversammlung. Fast 7 Stunden war ich an der Neuköllner Straße und erlebte eine weder turbulente noch chaotische Jahreshauptversammlung. Zugegeben: Die aufwendige, mehrfach durchgeführte und aufgrund enger Ergebnisse nochmals ausgezählten schriftlichen Wahlen trugen ihren Teil dazu bei.

Der Reihe nach. Nach den Ehrungen der Toten und für langjährige Mitgliedschaften durch Ehrenpräsident Leo Führen (er wurde selber für 75 Jahre Mitgliedschaft geehrt), berichteten die einzelnen Abteilungen. Ob Tischtennis, Leichtathletik oder Volleyball: Alle wachsend und erfolgreich. Bravo!

Nun berichtete Geschäftsführer Kramer und der Wirtschaftsprüfer über die Bilanz und Geschäftsentwicklung 2009. Anschließend erfolgten der Bericht von Aufsichtsrat und sportlicher Leitung. Dr. Jürgen Linden hielt eine emotionale Rede, phrasenreich aber inhaltsleer, die dennoch Zugeständnisse und das Einräumen von Fehlern enthielt. Erik Meijer stellt unter anderem das neue alte Wappen sowie das neue Trikot vor. Die drei L – Leidenschaft, Leistung und Loyalität – stellte er heraus und läutete die neue, wie ich finde tolle, Kampagne »Auf Gedeih und Verderb« ein. Hier gilt auch der Dank in besonderem Maße Carsten Schmidt für sein Engagement.

Die nun folgenden Fragen waren allesamt kritisch aber sachlich und emotionslos. Fast alle Fragen richteten sich an Geschäftsführer Kraemer. Natürlich ging es um die finanzielle Situation, die Entstehung und die Frage nach den Verantwortlichen. Teile der Mitglieder freuten sich allerdings weniger. Sichtlich genervt und von Unmutsäußerungen begleitet, wurden auch die Aussagen und das Verhalten der Verantwortlichen während der Verhandlungen mit der Stadt gestellt.

Das nun aber Jürgen Linden und Hubert Herwartz tatsächlich abgewählt wurden überraschte auch die kritischen Mitglieder. Nicht nur ich hatte mehrere Fragen auf dem Zettel aber man hielt sich aus mehreren Gründen zurück.

Während der Auszählungsphasen für die Satzungsänderungen, der Verwaltungs- und Aufsichtsratswahl, wurden Professor Breuer und Professor Dr. Egidius Braun zu Ehrenmitgliedern ernannt. Ich finde zurecht. Wobei: Den Seitenhieb auf Professor Horst Heinrichs Hätte sich Herr Breuer sparen können.

Die Verkündung der Wahlergebnisse war dann doch, für mich positiv, überraschend. Mit gerade mal 4 Stimmen Unterschied (181 Ja-Stimmen zu 185 Nein-Stimmen bei 22 Enthaltungen) wurde der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt Aachen und Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Jürgen Linden abgewählt. Rumms! Es brandete kein Jubel auf, dennoch verhaltener Beifall aus den Reihen.

Herwartz Abwahl wurde da schon deutlicher bejubelt, wobei ich es nicht gutheiße nicht gewählte Kandidaten zu bejubeln. Abschließend freue ich mich, dass Herr Dr. Meino Heyen und Horst Rombau in den Aufsichtsrat und Rolf Gerwert und Klaus Offergeld in den Verwaltungsrat gewählt wurden.

Dass Herr Mönning seine deutliche Wahl in den Aufsichtsrat überdenken will – er war geschockt über die Abwahl Lindens – finde ich schade aber auch bedenklich.

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2 Kommentare

Erik und die drei “L” » Der Friedri.ch - ene Öcher Schäng · 25. Februar 2011 um 16:28

[…] Meijer hat seinen Worten vom 12. Juni 2010 Taten folgen lassen. Eindrucksvolle Taten! Er versprach keine Platzierung oder Mindestpunkzahl. Er […]

Zwangsabstieg ?! – Der Friedri.ch · 14. Oktober 2011 um 18:58

[…] seines Zeichens Ex-Oberbürgermeister und Ex-Vorsitzender des Aufsichtsrates bei der Alemannia, ist seit seiner Nichtwahl» auch nicht mehr in Erscheinung getreten. Ob das gut ist oder nicht, darf jeder selber entscheiden, […]

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