Zu später Stunde sitze ich hier und lese die Kommentare zu den Plänen des Umweltamtes die Steuern auf Fleisch und Milch von 7% auf 19% zu erhöhen. Die Netzwelt flippt erneut völlig aus. Macht man sich kurz mal selber die Mühe für die Infos, dann ergibt sich schnell folgendes:

Im November gab es von der Verbraucherzentrale eine Studie mit dem Titel Nachhaltigkeit in der Lebensmittelkette. Durchgeführt wurde sie vom forsa-Institut. (Link zum Dokument: http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/dokumente/verbraucherzentrale_lebensmittel_zusammenfassung_vorab_051213.pdf) Darin steht im Fazit:

Das Bewusstsein sowie der Wissensstand im Hinblick auf die Auswirkungen der Lebensmittelkette auf Umweltprobleme ist in der deutschen Bevölkerung – außer bei Vegetariern und Veganern – derzeit noch recht gering. Werden die komplexen Zusammenhänge jedoch erläutert, wird erheblicher Handlungsbedarf gesehen. Darüber hinaus führen die Bürger auch selbst vielfältige und differenzierte Vorschläge für Maßnahmen und konkrete Vorstellungen bezüglich der Verantwortlichkeiten ins Feld. Als wichtigste Aufträge sind die Verbesserung des Informationen durch verstärkte Aufklärung der Bürger und präzise Kennzeichnungen der Produkte sowie entsprechende gesetzliche Änderungen festzuhalten – also eine Kombination aus freiwilligen Entscheidungen der Bürger und gesetzgeberischen Leitplanken. Die Verbraucherzentralen genießen in der Bevölkerung ein großes Vertrauen und sie erhalten ein breites Mandat, von dem sie Gebrauch machen sollten.

Wir halten fest: Es wird von der Mehrheit der repräsentativ befragten gesetzlich eine Verbesserung gewünscht.

Bevormundung !!!1ELF!!

In den Kommentaren lese ich schnell von „Bevormundung“ und „Irgendwie muss sich Merkel ja die Diät bezahlen!“. Zunächst: wo wird man bevormundet? Ein Kilo Hackfleisch, dass im Angebot 5,99€ kostet, würde dann 6,66 € kosten. Der Liter edeka-Bio-Milch stände für 1,21 € statt 1,04 € im Kühlregal. Oder 100g Rindersteak bei REWE (siehe hier https://www.rewe.de/angebote/?show=0359968) kosten statt 1,69 € dann 1,88€.

Mal ehrlich: Ihr macht wegen solchen Beträgen so eine Welle? Aber wie viele kaufen wirklich beim Bauern? Wie viele gehen zum Metzger?

Gutes Fleisch muss seinen Preis haben. Und wer für wirklich wenig Geld mehr Qualität bekommt, der diskutiert vermutlich nicht weiter.

15.000 Liter Wasser für 1 Kilo Rindfleisch

Einfach mal lesen: https://www.welt.de/wissenschaft/article6012574/Ein-Kilo-Rindfleisch-kostet-15-000-Liter-Wasser.html

Denn für ein Kilo Weizen werden 1300 Liter Wasser benötigt, für ein Kilo Rindfleisch mehr als 15.000 Liter, rechnet der Geschäftsführer der Vereinigung Deutscher Gewässerschutz in Bonn vor.

Alle wollen Tihange abschalten, aber wenn es um etwas nachhaltigeres Essen geht, schreien alle auf? Fleisch wird übrigens nicht verboten, sondern bekommt etwas mehr Aufmerksamkeit.

Ich bin leidenschaftlicher Fleischesser. Aber schon länger gilt: Weniger ist mehr. Investiere es an der Metzgertheke und du wirst die 19% weniger merken. Kaufe dann noch direkt beim Bauern, und du kommst vermutlich immer noch günstiger weg  (Preis/Kilo) und der Erzeuger hat mehr davon.

Und so, mal ganz zum Schluss, sofern bis hier gelesen wurde: Die Regierung ist dagegen. Danke Merkel !!!1Elf!! http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-01/christian-schmidt-klimaschutz-fleischsteuer-milchsteuer 

Auch die Bundesumweltministerin kritisierte den Vorschlag: “Das sind die Vorschläge des Umweltbundesamtes, nicht die des  Umweltministeriums”, sagte Barbara Hendricks (SPD) der Rheinischen Post.

 


1 Kommentar

TG · 6. Januar 2017 um 06:08

Man fühlt sich offenbar lieber vom Terror bedroht als von Problemen, die alle betreffen und die eher existentiell sind (Klimawandel, Fleischproduktion, Krankenhauskeime, Dünger im Trinkwasser, Postfaktisches).

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