Die Sozialdemokraten kicken nicht ein, wenn sie jetzt mit der Union über eine mögliche neue Große Koalition sprechen. Das direkte „Nein“ von Martin Schulz nach der Wahlniederlage war und bleibt richtig – doch haben sich die Gegebenheiten geändert. Und wenn der Bundespräsident die Parteien um Gespräche bittet, so darf man sich diesen nicht verschließen.

Die Sondierungen zwischen den Grünen, der FDP und der Union sind gescheitert. Die FDP hat letztlich die Reißleine gezogen. Nicht das war ihr Problem, sondern wie sie es tat und wann. Wer mit der Union, und insbesondere mit Seehofer und Merkel, verhandelt kann nur Verlierer sein. Dies hat die FDP und die SPD bereits erleben dürfen.

Man kann sich, auch dazu stehe ich, natürlich ein wenig über die FDP und insbesondere Lindner ein wenig lustig machen, doch haben „die Gelben“ das Gespräch angenommen. Nun der SPD den schwarzen Peter zuzuschieben ist nicht nur fragwürdig sondern auch falsch.

Wenn der umstrittene FDP-Vize Kubicki sagt: “Die Sozialdemokraten sind jetzt gefragt.” und dann die SPD angreifen will, dann passt das nicht zusammen. Dabei ist nicht die FDP das Problem. Man findet ja leider in jeder der Parteien die Damen und Herren, die sich in Wort und Ton vergreifen. Zuletzt auch Frau Nahles von der SPD.

Doch was daran gemeinsam ist: Sie äußern sich. Sie liefern sich den Schlagabtausch. Was ist mit Frau Merkel? Schweigen. Untergetaucht. Seehhofer stellt lieber brav Forderungen.

Die SPD wird Gespräche aufnehmen und das ist erstmal richtig. Martin Schulz hat angekündigt die Mitglieder darüber anschließend abstimmen zu lassen. Das ist vernünftig und eine Chance eine bessere Groko zu schaffen. Dies Jusos sind übrigens auch eher gegen eine Groko.

Doch sie wird mit einer CSU und einer Frau Merkel wieder scheitern.

 


1 Kommentar

Ein Jahr in der SPD – derFriedri.ch · 24. Januar 2018 um 10:59

[…] sehe Schulz und die Befürworter einer Großen Koalition nicht als Veräter oder Lügner. Die Situation zum Wahlabend hat sich klar verändert. Nach dem Scheitern der Sondierungen zwischen Grünen, FDP und Union, war es schlicht die Pflicht […]

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