Türkei Bosporus Bild: Marc K.Der türkische Präsident zeigt auf Europa und vermisst die Einhaltung von Zusagen (Hier geht es zum Interview mit der ARD). Er sagt, Europa sei nicht ehrlich. Das Schlimme an seinen Worten: Man muss ihm zustimmen.

Erdogans Umgang mit Kritikern – zum Beispiel der Opposition und Journalisten – lässt die Welt den Kopf schütteln. Doch den Spruch mit dem Glashaus und vor der eigenen Türe kehren, kennen halt nicht nur die Klugscheisser. Auch wenn in Europa keine Journalisten verfolgt werden, so genügt der Spiegel des türkischen Präsidenten, um alle Kritiken mit einem Satz wegzuwischen.

Die europäischen Staaten als auch die Europäische Kommission mag zwar keine Journalisten einsperren, keine Bediensteten verhaften – doch unterm Strich ist sie für viele Bürger nicht mehr glaubhaft. Beispiel: Die Jugendgarantie der EU, 2014 ausgesprochen von François Hollande und Angela Merkel, greift immer noch nicht.

Während die USA die Todesstrafe auf der einen Seite abschaffen, wenn auch viel zu langsam, empört hierzulande der Gedanke, die Türkei würde sie wieder einführen. Die, die übrigens in Kommentaren am lautesten „Das geht ja gar nicht!“ brüllen, sind die, die in ihren Profilen die Todesstrafe für Kinderschänder fordern. Entweder ihr seid für die Todesstrafe oder dagegen.

Erdogan reicht es aus, der EU den Spiegel vorzuhalten. Traurig – und die Folge einer verfehlten Europapolitik.

Gegen die Hetzer und Hasser gehen einem da als Europäer die Argumente aus. Immerhin: es gibt noch friedliche Bilder vom Bosporus. Eines hat Marc – der gerade in Istanbul ist – heute Morgen in die Runde geschickt. Danke dafür. Das tat gut. Weiter gehts.

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