Es könnte fast das perfekte Drehbuch für einen Wirtschafts-Polit-Krimi sein: Der Journalist Kostas Vaxevanis hat in seinem Magazin „HotDoc“ über korrupte Politiker und Beamte berichtet. Wenige Tage vor seiner Veröffentlichung der Lagarde-Liste, wurde er in seinem Haus überfallen und sollte umgebracht werden. Für die Veröffentlichung wurde er verhaftet.
Der Komplott flog durch eine Mitwisserin auf, die sich stellte. Vaxevanis selbst deckte in einem späteren Artikel die Hintermänner auf und zeigte die Verbindungen zum Bankensystem. Noch am selben Tag versuchte man ihn über einen Blog in Mißkredit zu bringen. Man hatte einen Scheck über 50.000 € gefälscht, den er angeblich als Bestechung erhalten haben soll. Der Blog stammt von derselben Gruppe, die bereits Stephen Grey (Reuters) und Thomas Landon Jr. (New York Times) versuchte mittels Pseudo-Blogs zu diskreditieren, nachdem sie über Skandale und Korruption in griechischen Banken berichtet hatten.
Es ist ein erschütterndes Beispiel, welches sicher – wenn auch nicht ganz so extrem – in den Krisenländern häufiger vorkommen dürfte. Wir alle haben berechtigt Sorge um unsere Steuergelder. Doch bevor wir populistischen Rufen gegen Griechenland und den Euro folgen, muss der Druck erhöht werden. Unsere Regierung und das Europäische Parlament müssen den Ländern dabei helfen das Problem von Korruption und Vetternwirtschaft zu bekämpfen – das kostet weniger und die Länder haben schnellere Chancen sich zu sanieren. Steckt das Geld in die Bürger und Ideen – nicht in korrupte Banken!
Hier gibt es den lesenswerten Bericht auf Englisch dazu: http://www.enetenglish.gr/?i=news.en.article&id=1787), sowie bei der deutschsprachigen Griechenlandzeitung (http://www.griechenland.net/news_details.php?siteid=13803)
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