Ich mag es ja über den Tellerrand zu schauen und mir Inspiration zu holen. Best-Practice-Beispiele genauer ansehen und selber davon etwas mitnehmen. Das geht auch in der EU hervornagend. Deutschland sollte bei der Drogenpolitik, dem ÖPNV und dem Radverkehr über die Grenzen schauen, ebenso bei der Pflege und der bei der Intergration gibt es Beispiele.

Drogenpolitik como em Portugal

European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction (EMCDDA)

Portugal, das bereits 2001 den Besitz und Konsum von Drogen entkriminalisierte, hat beeindruckende Statistiken vorzuweisen. Dort ist die Zahl der Todesfälle durch eine Überdosis massiv zurückgegangen, ebenso bei HIV-Infektionen und Kriminaldelikten in Verbindung mit Drogenkonsum. Warum Deutschland sich das mal genauer anschauen sollte?

  1. Weil allgemein weniger Leute Drogen nehmen,
  2. weil vor allem weniger junge Leute Drogen nehmen,
  3. weil die Drogenkriminalität zurückgeht,
  4. weil weniger Leute sterben,
  5. natürlich auch, weil ihr euch gechillt Einen im Park bauen könnt..

Portugal hat quasi die umfangreichste Langzeitstudie zu einem liberalen Umgang mit Drogen durchgeführt. Am Anfang gab es noch jede Menge Kritik mit den bekannten Argumenten – fünfzehn Jahre später sind positive Folgen spürbar. Fragt sich nur, wann sich die Einsicht, dass Drogen ein Gesundheitsthema und kein strafrechtliches Problem sind, auch hierzulande durchsetzt. Siehe dazu Link1 Link2. Norwegen und Kanada sind übrigens inspiriert.

ÖPNV gemaach zu Lëtzebuerg Tram / Straßenbahn in Luxemburg

In Luxemburg kann man seit Anfang des Jahres super mit der Tram fahren. Doch nicht nur die ist neu: Die neue Straßenbahn verbindet den neuen internationalen Halt Pfaffenthal-Kirchberg  durch eine ebenfalls neue Standseilbahn. Die Anbindungen innerhalb der Stadt Luxemburg als auch die Anbindung der auswärtigen Reisenden wird insgesamt besser uns schneller. 96.297.629 Euro wurden für das Projekt eingeplant – ausgegeben wurden 25% weniger.

Radverkehr in den Niederlanden und Dänemark

Mehr als 50% der Kopenhagener nutzen das Rad. Wie es dazu kam hat die WAZ hier mal zusammengefasst.  Aber wenn dann so viele mit dem Rad fahren, müssen die doch irgendwo geparkt werden? Dazu lohnt der Blick nach Utrecht: 24 Stunden kostenfrei parken im Fahrradparkhaus für 12.500 Radler in hollands drittgöster Stadt. Und der Knaller – nicht neu, und doch wohl vielen noch total unglaublich: Es kostet nicht mehr, man kann sogar sparen als Kommune!

Pflege from Sweden

 

Pflege ist in Deutschland für die Angehörigen und die zu Pflegenden selber ein großes aktuelles Thema. Nicht nur aus demografischer Sicht besteht da ein Personalproblem, sondern auch weil angemessene Bezahlung, entsprechende Wertschätzung sowie verträgliche Belastung noch nicht auf der Tagesordnung abgehakt sind. Hier lohnt der Blick nach Schweden. Der Aufstieg von einfacher Krankenpflege oder Hebammentätigkeit bis zu Top-Positionen in Management, ist für zumeist Frauen über 50 oder auch 60 Jahren keine Seltenheit. Einen wichtigen Beitrag zur Gewinnung und Beschäftigung von Arbeits- und Fachkräften für die Pflege leistet auch die in Schweden bei Weitem bessere öffentliche Kinderbetreuung. Dies dürfte auch dazu beitragen, dass deutlich mehr Pflegekräfte in Vollzeit oder Teilzeit mit höherer Stundenzahl arbeiten und länger in ihrem Beruf verbleiben.

Integration a lá Belgique

Oweia! Ein hartes und langfristiges Thema! Vielleicht weniger Angst und einfach machen wie Bart Somers. Er ist Bürgermeister der Stadt Mechelen in Belgien. Ein Interview mit dem Deutschlandfunk zeigt, wie es mit dem Zusammenleben gehen kann: Migranten integrieren und eine Null-Toleranzpolitik gegen jedwede Kriminalität und Rassismus. Die Ausgangslage war nicht optimal: “Als ich in Mechelen begonnen habe, wählten 30 Prozent die rechtsextreme Partei Vlaams Belang, die man mit dem Front National vergleichen kann.” sagt der liberale Politiker. Er sagt auch “Migranten müssen Bürger unserer Stadt werden können.Hier das Interview und ein Artikel im Spiegel dazu. Lesenswert!


 

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