PassauÜber das Internetportal katholisch.de wurde ich auf einen Artikel des Passauer Bischofs Stefan Oster aufmerksam.  Nach dem Attentat in Nizza, forderte dieser die weltweite und öffentliche Distanzierung der muslimischen Menschen vom islamistischen Terrorismus ein.  Dass dies längst geschehen ist, will er vermutlich nicht wissen. Hinweise auf öffentliche Proteste der muslimischen Gemeinde ließ er löschen.

 

In seinem Artikel „Wo sind die Protagonisten des friedlichen Islam – und wo sind sie gemeinsam?“ fragt der Bischof:

Wann endlich kommt der kollektive, der große gemeinsame Aufschrei aller friedliebenden und wirklich ihrem Gott ergebenen Muslime der Welt, dass sie ihren Glauben nicht länger im Namen von Terroristen missbrauchen lassen wollen?

Nun, hätte er die Suchmaschinen bemüht, hätte er zum Beispiel diese drei Links dazu gefunden:

Diese Links postete ich am 20.07. in die Kommentare auf der facebookseite des Bischofs. Schließlich sollte es doch oberstes Gebot sein, sachlich zu bleiben. Die Kommentare wurden alle gelöscht. Sie sind am 21.07. bereits nicht mehr zu sehen.

Ein Bischof der zensiert?

Pauschalissierung, wie hier gegen alle Muslime – stört mich massiv. Niemand – egal welchen Glaubens –darf  in eine Ecke gedrängt und gestellt werden. Wer beispielsweise eine konservative Meinung hat, ist schließlich auch nicht automatisch ein Rassist und Nazi. Und genauso kann ein Gläubiger nichts dafür, wenn jemand aus kranken Gründen Menschen verletzt und umbringt. Religion ist immer nur vorgeschoben, die wahren Gründe für Terror sind politisch.

Und so darf ich fragen, warum ein hochrangiger Vertreter der katholischen Kirche eine fragwürdige Diskussion beginnt und die Hinweise auf seinen Irrtum löscht? Herr Bischof Oster, möchten Sie dazu was sagen?

Es kommt einem glatt so vor, als zöge der Bischof Oster gegen den Islam zu Felde. Uninformiert und unsachlich befeuert er eine Diskussion, die schon zu viel Hass beinhaltet. Herr Bischof Oster sollte sich fragen, ob er damit den Frieden eigentlich waren will. Einen Kreuzzug 2.0 kann er schließlich nicht wollen – oder doch?

Die Pressestelle des Bistums Passau hat auf meine Anfrage zu einer Stellungnahme vom 21.07.2016 keine Reaktion gezeigt. Sie ist laut Impressum auch für die Seite des Bischofs verantwortlich.


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